Am Vormittag des 10. Dezembers ging die Konferenz mit der Sitzung III weiter. Es war wieder ein beeindruckender Anblick, hinduistische Swamis, Sikhs, Christen, Jains und Moslems gemeinsam auf der Bühne sitzen zu sehen.

Zu Beginn sangen die Benediktiner Mönche und Nonnen Gebete und Hymnen aus verschiedenen Religionen, die sich alle mit dem Thema Frieden befassten. Danach eröffnete Swami Sushil Muni die Sitzung.

In den folgenden Ansprachen behandelten die Delegierten erneut das Thema "Weltfrieden und Universale Bruderschaft" von verschiedensten Blickwinkeln aus – aus sozialer oder psychologischer Sicht, vom religiösen Standpunkt aus oder mit Blick auf die Umwelt. Am Ende stimmten alle darin überein, dass es an jedem Einzelnen liege, sein Verhalten seinen Mitmenschen und Gottes Schöpfung gegenüber zu ändern.

Frau El-Khoury, Mitglied der Schriftstellervereinigung Syriens und ehemalige Präsidentin für den Mittleren Osten des "World Council of Churches" gab eine sehr detaillierte Beschreibung, wie in Damaskus Christen, Moslems und Juden friedlich zusammenleben und bezog sich dabei auf ihre eigenen persönlichen Erfahrungen.

Reverend Dr. Marcus Braybrooke, Präsident des "World Congress of Faiths" erklärte, dass das Empfinden der Einheit bedeute, Gottes Gegenwart im anderen zu erkennen, vor allem in den sozial Benachteiligten und Ausgegrenzten. Er sagte: "Das neue Zeitalter der globalen Spiritualität wird Wirklichkeit, wenn wir persönlich uns umwandeln. Die Herausforderung an jeden einzelnen von uns besteht darin, unser Leben so zu gestalten, dass wir der Welt unser Herz schenken", und zitierte:"Träume das Unmögliche, und dann lebe so, dass sich der Traum erfüllt."

Herr Vivek Coutinho Repräsentant der Focolare-Bewegung, sprach über die Zukunft in einer multi-ethnischen, multi-kulturellen und multi-religiösen Gesellschaft. Hierzu zeigte er auf, dass es nicht ausreicht, an Gott zu glauben oder Ihn zu seinem Ideal erwählt zu haben. Die Gegenwart des Vaters verlange von jedem, eine wahre Tochter oder ein wahrer Sohn Gottes zu sein. Wir sollten wissen, dass es der größte Wunsch des Vaters ist, dass seine Kinder sich gegenseitig als Brüder und Schwestern behandeln, für einander sorgen und einander lieben.

Sitzung III

Goswami Sushil Ji Maharaj, Gründungspräsident Maharishi Bhrigu Foundation; Indien

Shri Karunakara Shetty, Brahma Kumari, Chief of Multi Media; Indien

Mahant Darshan Singh Tyagmoorti, Präsident der Shad Darshan Sadhu Aivam Dharan Stahn Suraksha Trust, Hardwar; Indien

Frau Farah Mahat El-Khoury, Schriftstellervereinigung Syriens, Damaskus; Syrien

Swami Agnivesh, Präsident World Council of Arya Samaj; Indien

Maulana Mohammed Hamid, Ahmadiyya Community; Indien

Rev. Dr. Dominic Emmanuel, SVD, Direktor der Katholischen Erzdiözese Delhi; Indien

Rev. Dr. Marcus Braybrooke, Präsident des World Congress of Faiths; Großbritanien

Swami Shantatmanandaji, Sekretär der Rama Krishna Mission; Indien

Mr.Vivek Coutinho, Focolare-Bewegung; Indien

Giani Dhanvir Ahmed Khadim, Ahmadiyya Community; Indien

Sant Baba Prem Das Ji; Indien

Dr. A.K. Merchant, Trustee Bahai Tempel, Generalsekretär der Bahai Bewegung; Indien

Baba Bhupinder Singh, Tamil Nadu; Indien

Maulana Hazro Rehiman, Mufti Sahib; Indien

Karamjit Singh, Vorsitzender Unity of Man; Indien

Etwa um 14.30 Uhr forderte Biji Surinder Kaur die Teilnehmer auf, sich zur Enthüllung der Symbole zum Sarovar zu begeben. Alle verließen das Zelt und gingen in einer langen Prozession zum Sarovar, angeführt von den religiösen Vertretern an der Seite von Biji Surinder Kaur.

Um 15 Uhr fand die Einweihung der Symbole statt.

Abschlusssitzung

Rev. Thomas Balwant Singh, Diözese St. Alban; Großbritannien

Werner Stadlmeyer, Vorsitzender Unity of Man; Deutschland

Gerhard Hössinger, 2. Vorsitzender Unity of Man; Österreich

Eva Wahl, 2. Vorsitzende Unity of Man; Deutschland

Biji Surinder Kaur, Präsidentin Unity of Man; Indien

Die Abschlusssitzung am Abend begann mit einem Beitrag von Rev. Thomas Balwant Singh, einem christlichen Priester aus Großbritanien. Anhand der Verse von Paulus zeigte er das Dilemma auf, in dem der Mensch sich befindet, der zwar das Gute tun möchte, dennoch aber das Schlechte tut. Er kam zu dem Schluss, dass dieser Kampf im Menschen solange weiter geht, bis man einem anderen Wort von Paulus entspricht: "Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Gott lebt in mir." Dazu sei aber ein radikaler Wandel nötig. Zum Schluss richtete er an die Zuhörer die Frage, ob sie für einen solchen Wandel bereit seien.

Anschließend sprachen drei Vorstandsmitglieder von Unity of Man, Deutschland und Österreich, über verschiede Aspekte des spirituellen Lebens. Sie erklärten unter anderem, dass der Kampf, gut oder schlecht zu handeln, am Kampf zwischen Gemüt und Seele liegt. Weil der Mensch nichts über sich selber weiß, wurde er vom Gemüt überwältigt und sieht sich selbst als den Handelnden.

Die Weltlage, die uns um die Zukunft fürchten lässt, ist das Ergebnis unseres egozentrischen Blickwinkels. Obwohl wir offensichtlich an unserer selbst geschaffenen Situation leiden, haben wir noch immer eine Chance, wenn wir uns an unseren Schöpfer, unseren Vater erinnern. Seine Kraft ist es, die alles bewirkt. Er ist es, der helfen kann, und Seine Kraft ist unbegrenzt. Er ist voller Gnade.

Gott ist Einer und schenkt allen gleichermaßen Seine Gnade, aber wer ist bereit, sie anzunehmen? Sich für Ihn zu entscheiden bedeutet, sich für das Gute zu entscheiden. Es liegt an uns, diesen Schritt zu tun. Dazu hat der Mensch Unterscheidungskraft und den freien Willen erhalten. Gebraucht er sie, entwickelt er richtiges Verstehen und kann sich selbst als ein bewusstes Wesen erweisen, das erfüllt von Liebe und Mitgefühl die Bezeichnung "Krone der Schöpfung" verdient.

Gegen 22.00 Uhr beendete Biji Surinder Kaur die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen mit herzlichem Dank an alle Teilnehmer. Sie sagte, dass viele Redner schon hätten abreisen müssen. Beim Abschied hätten alle dasselbe gesagt nämlich wie sehr sie die Liebe und Einheit zwischen allen gespürt hätten. Ein Maulana hatte zu ihr gesagt: "Das Taj Mahal wurde in Erinnerung an eine Frau erbaut, aber Kirpal Sagar erinnert uns an die ganze Menschheit."

Am Ende dieses unvergesslichen Tages fand nach der Abschlusssitzung eine Pressekonferenz statt, während draußen ein wunderschönes Feuerwerk den Himmel über den gerade enthüllten Symbolen erleuchtete.

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H. H. Surinder Kaur, Präsidentin von Unity of Man

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